Die Initiative „Politik trifft auf Pflege“ des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) fördert seit den 2010er-Jahren den direkten Austausch zwischen Landtagsabgeordneten und den Mitgliedsdiensten des bpa. „Nach vier Jahren pandemiebedingter Zurückhaltung wurde die Praxisinitiative in diesem Sommer wiederbelebt, um den Dialog zwischen Politik und Pflegeeinrichtungen zu stärken“, so Magnus Hanzel (Landesbeauftragter Baden-Württemberg, bpa).
Die Landtagsabgeordnete Gudula Achterberg, Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Heilbronn, besuchte im Rahmen der Aktion den Pflegedienst proindividuum in Heilbronn. Während ihres Einsatzes mit der Pflegedienstleitung Elisabeth Frick erhielt Achterberg wertvolle Einblicke in die täglichen Herausforderungen und Aufgaben des Pflegepersonals.
proindividuum freut sich darüber, als privater Träger in der Region Heilbronn Teil dieser Initiative zu sein. Der Besuch von Gudula Achterberg zeige die Bedeutung dieser Austauschformate, um politische Rahmenbedingungen für Politiker greifbarer zu machen und praxisnahe Einsichten zu gewinnen.
Aida Leibbrand, Geschäftsführerin proindividuum, betonte: „Unsere Landespolitiker spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen in der Pflege. Wir möchten ein realistisches Bild des Pflegealltags vermitteln und Kontakte nutzen, um die politischen Entscheidungsträger daran zu erinnern, welche Verantwortung sie für das Wohl der kranken und pflegebedürftigen Menschen in ihrem Wahlkreis haben.“
Gudula Achterberg, MdL: „Eine solche Aktion kann nur einen kleinen Einblick in den Pflegealltag geben, ist aber dennoch wichtig: Der direkte Kontakt mit Pflegenden und Patienten hilft, die Herausforderungen und Bedürfnisse der Pflege besser zu verstehen.“ Sie sei beeindruckt, wie das Pflegepersonal in dem eng getakteten Zeitfenster pro Patient den Spagat zwischen professioneller Pflege und dem empathischen Umgang mit den Patienten meistere.
In einem anschließenden Gespräch zwischen der Landtagsabgeordneten, Magnus Hanzel (Landesbeauftragter bpa) und dem Führungsteam von proinividuum konnten noch die Belange der ambulanten häuslichen Kranken- und Altenpflege erläutert werden. „Eine professionelle Pflege ist keine abstrakte Sozialleistung, sondern eine existentielle Aufgabe in unserer Gesellschaft“, stellte Leibbrand klar. Diese müsse deshalb auch mehr als bisher in den Fokus der Gesellschaft rücken und als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden, in der die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffe. Gemeinsam war man sich am Ende des „Praktikums“ einig, dass ein deutlich engerer regelmäßiger Austausch zwischen Politik und Pflege stattfinden müsse.