Das Sozialministerium musste bekanntgeben, dass das die von ihr forcierte und im Koalitionsvertrag zwischen den Grünen und der CDU vereinbarte Pflegekammer in Baden-Württemberg nicht kommen wird. Das notwendige Quorum, also die Zustimmung der Pflegekräfte aus Baden-Württemberg, zur Einrichtung einer Pflegekammer wurde deutlich verfehlt. Dies teilte das Sozialministerium und der Gründungsausschuss mit.
„Wir begrüßen die Entscheidung der Pflegekräfte aus den Kliniken, den stationären Pflegeeinrichtungen und den ambulanten Pflegediensten, keine Pflegekammer für unser Bundesland einzurichten“, so Aida Leibbrand, Geschäftsführerin des ambulanten Pflegedienstes proindividuum Heilbronn und Ilsfeld. „Die klaren Einwände der Pflegekräfte und der Arbeitgeber aus der Pflege und die breite Ablehnung sprächen eine deutliche Sprache. „Die Ressourcen können in der Pflege besser genutzt werden“, stellt Leibbrand klar. Die chaotischen Zustände in der Meldung, die Verpflichtung der Arbeitgeber Daten zu übermitteln, als dass habe dazu geführt, dass die Bereitschaft bei den Mitarbeitenden nicht vorhanden gewesen sei, hierfür auch noch Zwangsbeiträge zu zahlen.
Trotzdem betont Leibbrand die Notwendigkeit, dass die Pflege in der Politik und Gesellschaft mehr Anerkennung und Gehör brauche. Hierzu sind alle Pflegeeinrichtungen aufgefordert, sich regional und in ihren Netzwerken aktiv einzubringen. Immer nur zu schweigen und dafür zu sorgen, dass die Pflege schon funktionieren würde, sei kein Weg, dies habe die Vergangenheit gezeigt. Für sie als Unternehmerin sei es deshalb wichtig, die Politik auch in der regionalen Ebene in die Verantwortung zu nehmen und die Pflegeeinrichtungen zu vernetzen. Hier werde proindividuum in Zukunft klare Position beziehen.