Am Dienstag, 23. September 2025, traf sich die bpa-Regionalgruppe Heilbronn-Franken in Bad Wimpfen zu ihrem regelmäßigen Austausch. Eingeladen hatten Jan Griese und Alexander Flint vom Landesvorstand des bpa Baden-Württemberg. Zahlreiche Inhaberinnen und Betreiber ambulanter sowie stationärer Pflegeeinrichtungen aus der Region folgten der Einladung, um gemeinsam aktuelle Herausforderungen der Pflegebranche zu besprechen.
Regionaltreffen als wichtiger Branchentreffpunkt
Die Regionaltreffen der bpa-Regionalgruppe haben sich in Heilbronn-Franken als fester Termin etabliert. Die bpa-Regionalgruppe dient dem kollegialen Austausch unter Pflegeeinrichtungen und ermöglicht den direkten Dialog über aktuelle Entwicklungen in der ambulanten und stationären Pflege. Zudem bieten sie eine Plattform, um die Positionen des Verbands zu vermitteln und Rückmeldungen aus der Praxis an den Landesvorstand weiterzugeben.
Für die teilnehmenden Pflegedienste und Pflegeheime sind die Treffen der bpa-Regionalgruppe von großem Wert: Sie fördern nicht nur den fachlichen Austausch, sondern auch die Vernetzung innerhalb der Region. In Zeiten steigender Anforderungen und knapper Ressourcen wird der gemeinsame Dialog zunehmend wichtiger.
proindividuum betont Bedeutung des Austauschs
Auch proindividuum war bei dem Treffen in Bad Wimpfen vertreten. Matthias Leers, Assistent der Geschäftsführung, nahm für den ambulanten Pflegedienst aus Heilbronn und Ilsfeld teil und unterstrich die Bedeutung solcher Sitzungen: „Diese Treffen haben für uns als Pflegedienst einen hohen Stellenwert. Der Austausch auf Managementebene ist wichtig, um gemeinsam Fragestellungen anzugehen, ein Feedback an den Vorstand des bpa zu geben und gleichzeitig Impulse für die eigene Arbeit zu erhalten.“
Die Teilnahme an der bpa-Regionalgruppe ist für proindividuum Teil des Engagements für eine starke Interessenvertretung privater Pflegeanbieter. Der regelmäßige Dialog innerhalb der bpa-Regionalgruppe ermöglicht es, Best Practices auszutauschen und von den Erfahrungen anderer zu lernen.
Herausforderungen in der Pflege: von Zahlungsmoral bis Fachkräftemangel
Im Mittelpunkt der Sitzung standen mehrere drängende Themen, die die Pflegebranche derzeit beschäftigen. Besonders intensiv diskutiert wurde die schleppende Zahlungsmoral der Sozialämter, die für viele Einrichtungen zu erheblichen Liquiditätsengpässen führt. Verzögerte Zahlungen erschweren die Finanzplanung und belasten kleinere Träger besonders stark.
Ein weiteres zentrales Thema waren die aktuellen Prüfungen des Medizinischen Dienstes (MD). Die Teilnehmenden tauschten sich über ihre Erfahrungen mit den Qualitätsprüfungen aus und diskutierten, wie sich Einrichtungen optimal auf diese vorbereiten können. Dabei wurde deutlich, dass eine gute Dokumentation und transparente Prozesse entscheidend sind, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Die angespannte Fachkräftesituation war ebenfalls Gegenstand intensiver Gespräche. Der Mangel an qualifizierten Pflegekräften betrifft nahezu alle Einrichtungen in der Region und erfordert kreative Lösungsansätze. Besonders ausführlich wurde über die Einarbeitung und Weiterbildung von Mitarbeitenden diskutiert – ein zentrales Thema, um Qualität und Motivation langfristig zu sichern. Die Teilnehmenden waren sich einig: Nur durch strukturierte Einarbeitung und kontinuierliche Fortbildungsangebote können neue Mitarbeitende langfristig an die Einrichtungen gebunden werden.
Digitalisierung muss praktischen Nutzen bringen
Auch die Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Pflege wurden angesprochen. Viele Teilnehmende zeigten großes Interesse daran, wie digitale Tools und KI künftig die Pflegeprozesse vereinfachen, die Dokumentation entlasten und mehr Zeit für die direkte Versorgung der Pflegebedürftigen schaffen können.
Dabei wurde besonders herausgestellt, dass es vor allem um praxistaugliche Lösungen gehen muss, die die Pflege im Arbeitsalltag direkt entlasten. Reine Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die erst in der Praxis erprobt werden müssen, stoßen auf Skepsis – dafür fehlt schlichtweg die Zeit im ohnehin schon angespannten Pflegealltag. Die Botschaft war klar: Digitale Anwendungen müssen von Anfang an einen messbaren Nutzen bringen und die tägliche Arbeit erleichtern.
Stärkere Zusammenarbeit der privaten Anbieter angestrebt
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Treffens war die Frage, wie die regionalen privaten Pflegeanbieter künftig enger zusammenarbeiten können. Gemeinsame Initiativen, abgestimmte Positionen gegenüber Kostenträgern und Behörden sowie ein stärkeres Netzwerk sollen helfen, die Interessen der privaten Träger zu bündeln und ihnen mehr Gewicht zu verleihen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass nur durch geschlossenes Auftreten die Anliegen der Pflegeeinrichtungen wirksam bei Politik und Kostenträgern vertreten werden können. Der bpa spielt dabei als Interessenverband eine zentrale Rolle, doch auch die regionale Vernetzung untereinander ist unverzichtbar.
Private Pflegeanbieter sichern Versorgung in der Region
Das Treffen machte deutlich: Die Pflegeeinrichtungen in der Region Heilbronn-Franken stehen vor großen Herausforderungen, doch der Zusammenhalt wächst. Regelmäßige Treffen wie in Bad Wimpfen sind ein wichtiger Beitrag, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten – für eine starke, zukunftsfähige Pflege in der Region.
Gerade die privaten Pflegeanbieter spielen dabei eine zentrale Rolle
Sie stellen mit über 50 Prozent aller Einrichtungen den größten Anteil der Pflegeversorgung in Deutschland sicher und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für die Betreuung pflegebedürftiger und kranker Menschen. Ihr Engagement und ihre Flexibilität sind unverzichtbar für eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Versorgung.